Schnelleinsatzgruppe (SEG)

Eine Massenkarambolage auf der Autobahn, eine Überschwemmung oder ein Schwächeanfall auf dem Rockkonzert – Menschen in Not können sich auf die Bereitschaften des Bayerischen Roten Kreuzes verlassen.

Die Fachdienste der Bereitschaften im Landkreis Ebersberg sind:

• Sanitätsdienst: medizinische Versorgung und Transport von verletzten, erkrankten und schwangeren Personen
• Betreuungsdienst: Sammeln und Weiterleiten von unverletzten Betroffenen, Betreiben von Notunterkünften, Zubereiten und Verteilen von Getränken und Nahrungsmitteln, Ausgabe von Dingen des täglichen Bedarfs (Kleidung, Hygieneprodukte), soziale Betreuung (Information, Gespräche)
• Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV): Hilfe bei der psychischen Verarbeitung von Notfallsituationen zur Vermeidung von posttraumatischen Belastungssyndromen für alle Beteiligten am Einsatzgeschehen (Betroffene, Angehörige, Einsatzkräfte), Auffangen und Betreuen von Angehörigen
• Suchdienst: Registrierung von Personen, Sammeln von Daten Betroffener und Suchender (z.B. von Angehörigen), Abgleich von Listen, Vorbereitung von Auskunftsmöglichkeiten, Betreiben von Auskunftsstellen
• Information und Kommunikation: Unterstützung der Einsatzführung und aller anderen Fachdienste, Aufbau und Betrieb von Führungsstellen, Informationsbeschaffung und -darstellung, Erstellen und Bedienen von Kommunikationsverbindungen aller Art (Funk, Telefon, Fax, Email, Datenverkehr) über alle notwendigen Wege (Luft, Draht, Satellit).
• Technik und Sicherheit: Technische und logistische Unterstützung der Einsatzführung und aller anderen Fachdienste mit handwerklichen Fähigkeiten, Transport von Hilfsgütern, Sicherstellen der Versorgung mit Strom, Gas, Wärme und Wasser, Beleuchtung der Einsatzstelle, Entsorgung von Abwasser und Abfall, Überwachung und Beratung bei Fragen zur Arbeitssicherheit. 

Jeder dieser Fachdienst hält eine Schnelleinsatzgruppe (SEG) vor. Im Landkreis Ebersberg sind dies:

• Sanitätsdienst: 1. SEG Behandlung Ebersberg
  • besondere Aufgaben: Aufsuchen, Sichten und Retten von Patienten, Aufbau und Betrieb von Patientenablagen, notfallmedizinische Versorgung von mind. 25 Patienten, Einrichtung einer Sichtungs- oder Behandlungsstelle eines Behandlungsplatzes, einer Unfallhilfsstelle und von Sanitätsstationen
  • Einsatzstärke: 10 Einsatzkräfte (Sanitäter/innen, Rettungssanitäter/innen) und 1 Arzt/Ärztin
  • Fahrzeuge: 1 Mannschaftswagen (MTW Behandlung), 1 Gerätewagen Sanitätsdienst (GWSan, LKW 10t)
• Sanitätsdienst: 1. SEG Transport Ebersberg und 2. SEG Transport Ebersberg
  • besondere Aufgaben (pro Einheit): notfallmedizinische Versorgung und Transport von mind. 4 Patienten in weitere Behandlungseinrichtungen, Unterstützung des Rettungsdienstes
  • Einsatzstärke (pro Einheit): 4 Einsatzkräfte (je Fahrzeug 1 Fahrer/in und 1 Rettungssanitäter/in)
  • Fahrzeuge (pro Einheit): 2 Krankenkraftwagen (Kapazität pro Fahrzeug mind. 1 liegender und 1 sitzender Patient)
• Betreuungsdienst: 1. SEG Betreuung Ebersberg
  • besondere Aufgaben: Sammeln von unverletzten Betroffenen, Weiterleiten zu Sammelstellen und Notunterkünften, Angebot der Basisnotfallnachsorge (Gespräche), Feststellen und Erfüllen der wichtigsten Bedürfnisse in der Erstphase eines Ereignisses (Information, Kleidung, Erst-Verpflegung, Hygieneartikel etc.), Aufbau und Betrieb von Notunterkünften für die ersten Tage nach einem Ereignis
  • Einsatzstärke: 10 Einsatzkräfte (Betreuungsfachkräfte)
  • Fahrzeuge: 2 Mannschaftswagen (MTW Betreuung), 1 Materialanhänger Betreuungsdienst
• Betreuungsdienst: 1. SEG Verpflegung Ebersberg
  • besondere Aufgaben: Zubereiten von Verpflegung in größerem Maßstab (300 Portionen pro Kochgang), hygienisch einwandfreie Lagerung und Ausgabe der Verpflegung
  • Einsatzstärke: 5 Einsatzkräfte (Verpflegungshelfer/innen, davon mind. 1 Feldkoch/Feldköchin)
  • Fahrzeuge: 1 Verpflegungs-LKW (7,5t), 1 Feldkochherd-Anhänger
• Suchdienst: 1. SEG Kreisauskunftsbüro Ebersberg
  • besondere Aufgaben: Registrierung aller Beteiligten an einem Einsatz (Patienten, unverletzte Betroffene, suchende Angehörige, Einsatzkräfte), Zusammenstellen und Abgleich von Namenslisten, Hilfe beim Herstellen von Kontakten, Aufbau und Betrieb von Auskunftsstellen
  • Einsatzstärke: 6 Einsatzkräfte
  • Fahrzeuge: 1 Mehrzweckfahrzeug (MZF)
• Information und Kommunikation (IuK): 1. SEG IuK Ebersberg
  • besondere Aufgaben: Einrichtung und und Betrieb einer Führungsstelle, Aufrechterhalten und Betreiben von Kommunikationsverbindungen aller Art, Informationsbeschaffung und Darstellung (Lage, Ressourcen, Kontakte) sowie alle weiteren IuK-Fachdienstaufgaben
  • Einsatzstärke: 4 Einsatzkräfte
  • Fahrzeuge: 1 Einsatzleitwagen (ELW)
• Technik und Sicherheit (T+S): 1. SEG T+S Ebersberg
  • besondere Aufgaben: schnelle Strom- und Lichtversorgung im Einsatz, Hilfsmitteltransport und Logistik, Arbeitssicherheit sowie alle weiteren T+S-Fachdienstaufgaben
  • Einsatzstärke: 5 Einsatzkräfte
  • Fahrzeuge: 1 Gerätewagen Technik  (GW T+S)

Der Fachdienst PSNV betreibt im BRK-Kreisverband Ebersberg keine vorbereitete Schnelleinsatzgruppe. Bei Bedarf werden die Helfer des Ebersberger Kriseninterventionsteams komplett alarmiert und mit einem freien Einsatzfahrzeug vor Ort gebracht, um dort Aufgaben der PSNV für Betroffene wahrzunehmen.

Eine Schnelleinsatzgruppe gibt es auch bei der Wasserrettung, diese gehört jedoch zum normalen Rettungsdienst, zur Rettung von Einzelpersonen aus Seen oder Fließgewässer.

Durch die regelmäßigen Einsätze sind die BRK-Sanitäter erfahren und einsatzerprobt. Kommt es zu einem Massenanfall von Verletzten, beispielsweise nach Massenkarambolagen oder einem Zugunglück, unterstützt der Sanitätsdienst die Einsatzkräfte vor Ort. Die Sanitäter haben deshalb eine wichtige Funktion in der BRK-Katastrophenhilfe.